Barrierefreiheit im Internet



Unter dem Begriff "BARRIEREFREI" versteht man die behindertengerechte Gestaltung von Gebäuden, Geräten, Verkehrsmitteln und eben auch dem Internet.

Behindertengerecht ist eine Sache immer dann, wenn sie nicht von vornherein durch ihre Gestaltung für einen irgendwie behinderten Menschen unbrauchbar ist. Barrierefrei ist sie, wenn sie mit den "üblichen" Hilfsmitteln (ohne fremde Hilfe) genutzt werden kann.

So sind beispielsweise Bankautomaten mit berührungsempfindlichen Bildschirmen (Touchscreens) für Blinde unbenutzbar. Jeder Blinde ist aber bei irgendeiner Bank Kunde.

Aus Mangel an Sensibilität, Problembewusstsein und durch Ignoranz, Ahnungslosigkeit, Unprofessionalität vieler Web-Designer entstehen leider auch immer mehr Seiten im Internet, die durch ihre Gestaltung für bestimmte Personengruppen unbrauchbar sind.

Dabei bedeutet barrierefreies Web-Design in keiner Weise den Verzicht auf optisch ansprechendes Aussehen. Letztendlich sind es nur einige wenige Regeln, die eingehalten werden müssen, um Web-Seiten barrierefrei zu erstellen.

Was bedeutet jedoch ein nicht barrierefreier Web-Auftritt?

  1. Von vornherein ist eine nicht unbeträchtlich große Menge Personen (ca. 155.000 Blinde und 5.000.000 Sehbehinderte allein in Deutschland) ausgegrenzt.

  2. Einen nicht zu unterschätzenden Imageverlust bzw. den Aufbau eines Negativimages.

  3. Den langfristigen Verlust von Interessenten- bzw. Kundenpotential. Wer einmal entnervt aufgegeben hat, wird die Seiten so schnell nicht mehr besuchen.

  4. Sollte man sich zur Korrektur der Internetpräsenz entschließen, entstehen Kosten, die vermeidbar gewesen wären.


Nachfolgend nun eine Sammlung von Links und Artikeln, die umfassende Auskünfte zur Thematik "Barrierefreiheit im Internet" geben.
Ich bemühe mich, diese Auflistung möglichst umfangreich zu erstellen, um das Spektrum der verschiedenen Interessensvertretungen aufzuzeigen. Einige Forderungen sind aus meiner Sicht aber völlig unzeitgemäß. Sie werden jedoch immer noch gestellt. Aus diesem Grund habe ich gelegentlich Anmerkungen gemacht, um eine Orientierungshilfe (aus meinem Erfahrungsschatz) zu geben.

Akademie: Onlineworkshops auch zu barrierefreiem Web-Design
(Anmerkung: Sehr empfehlenswert)

AKBI: Der "Arbeitskreis Barrierefreies Internet e. V." möchte das Internet allen Userinnen und Usern zugänglich machen. Er berät bei Fragen zum Web-Design und vergibt den "Gordischen Webknoten".
(Anmerkung: Gute Idee!)

Anders sehen: Auf der privaten Homepage von Petra Raissakis aus Graz findet man viele Informationen und Erfahrungsberichte zum Thema Sehbehinderung.

BFG-IT: Auf den Seiten der "Bundesfachgruppe für Informationstechnik" des Deutschen Blinden und Sehbehindertenverbandes gibt es einige nützliche Tipps zum Web Design. Außerdem eine sehr umfangreiche Linkdatenbank zum Thema Web-Design und Barrierefreiheit.

BGG: Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen (Behindertengleichstellungsgesetz - BGG)

BGBL: Die Relevanten Bundesgesetzblätter zur "Barrierefreie Informationstechnik Verordnung" zum Download

BIK: Barrierefrei Informieren und Kommunizieren
Wir wollen helfen, Internet und CDROM für Blinde und Sehbehinderte zugänglich zu machen.
(Anmerkung: Empfehlenswert)

BIT GmbH: Die BIT Design für Barrierefreie Informationstechnik GmbH gibt einen Infobrief heraus. Der )bit. Infobrief informiert vierteljährlich über Neues und Bemerkenswertes in der Barrierefreien Informationstechnik.
(Sehr empfehlenswert!)

Bobby: Mit "Bobby" können Web-Seiten einfach auf ihre Zugänglichkeit überprüft werden.
(Anmerkung: Sehr hilfreich)

BW: Barrierefreies Webdesign - ein behindertengerechtes Internet gestalten
Auf den Seiten werden folgende Themen behandelt:
  • Gültige HTML-Elemente und gültige HTML-Attribute

  • Was bedeutet § 11 BGG für die Webgestaltung?

  • EU will barrierefreies Internet

  • Links zu Software-Tools (von Validatoren bis hin zu Demo-Versionen von Screen-Readern).

  • Umsetzung und Beratung



(Anmerkung: Eine gute und umfangreiche Einführung in die Tematik)
Digitale Chancen: Bietet die Broschüre "Einfach machen" weitere Texte und Materialien, Statistiken außerdem telefonische Beratung.

Diplomarbeit: Annette Bresser hat sich in ihrer Diplomarbeit mit verschiedenen Aspekten der "Web-Seitengestaltung für Blinde und Sehbehinderte" befasst.

Einfach für alle: Modernes Design und barrierefreie Gestaltung von Webpräsenzen sind keine Gegensätze, sondern zwei Seiten ein und derselben Medaille. Mit 10 Regeln zum barrierefreien Web-Design will die Aktion Mensch die Anbieter von Internet-Seiten sowie Designer und Programmierer davon überzeugen. Denn auch die schönste Homepage verfehlt ihr Ziel, wenn sie nur für einen Teil der Besucher benutzbar ist.
(Anmerkung: Zeitgemäße Vorstellungen und Forderungen!)

Feld-Wald-Wiese: Tiffany Wyatt arbeitet seit 1998 im Netz - als Webentwicklerin und Screendesignerin. 2001 gründete sie die Internet-Agentur feld wald wiese in Hamburg, die auf Unternehmen und Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Kultur spezialisiert ist. Bereits 2000 entwickelte sie eine umfangreiche blinden- und sehbehindertengerechte Website für ein öffentliches Verkehrsunternehmen. Seit der Zeit hat sie ihr Thema gefunden: die Verbindung von guter Gestaltung und Barrierefreiheit - eben Internet für alle!
(Anmerkung: Endlich mal jemand der kompetent und auf dem aktuellen Stand ist!)

Fernuni Hagen: Eine Vielzahl von Hinweisen zur Erstellung behindertengerechter Internetseiten (Aspekte, relevante Gesetzestexte, Präsentationen und weiterführende Links).

FIT: Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) in Sankt Augustin und Aachen.
Unser Thema ist die Verstärkung menschlicher Kompetenz durch flexible, kontextadaptive Informationssysteme. Kompetenzzentrum Barrierefreies Internet

IoB: Internet ohne Barrieren - ein Projekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie

Knoware: Unter dem Namen "Barrierefreies Webdesign - wie Menschen mit Behinderungen WWW-Seiten lesen können" von Jan Eric Hellbusch (ISBN 87-90785-75-4) ist die erste Broschüre zu diesem Thema für Webdesigner für nur 4,- Euro erschienen.
KnowWare-Verlag, Bonner Presse Vertrieb, Möserstr. 2-3, D-49074 Osnabrück, Tel: +49 (0) 541 33145-20
Auf der Homepage finden Sie auch eine Rezension des Buches.
(Anmerkung: Sehr empfehlenswert)

Linksammlung: Hier finden Sie eine sehr umfangreiche Link-Sammlung zum Thema Barrierefreiheit.
(sehr empfehlenswert!)

Lynxview: Geben Sie in das Formularfeld eine URL Ihrer Wahl ein, zum Beispiel die Internetadresse Ihrer eigenen Seite. Probieren Sie ruhig auf eigene Faust einige unterschiedliche Arten von Webseiten aus, z.B. einen Shop, eine Suchmaschine und eine große Nachrichtenseite - am besten einige, die Ihnen neu sind und einige, die sie bereits kennen. Können Sie der Textdarstellung die gleichen Informationen entnehmen, wie der grafischen? Wie ist es um die Übersichtlichkeit bestellt? Können Sie navigieren? Oder kommen Sie schon auf der ersten Seite nicht weiter? So wie sie das Internet jetzt erleben, erleben es auch viele behinderte User!

W3C-Richtlinien: Zugänglichkeitsrichtlinien für Webinhalte, herausgegeben vom W3-Consortium - Version 1.0 Deutsche Übersetzung 11. Januar 2002 (Anmerkung: Sollte man berücksichtigen!)
Die deutsche Fassung des W3C-Validators gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Webseite auf korrektes HTML und CSS zu überprüfen.
Mailingliste W3C: Das deutsche W3C Büro und das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik haben eine Accessibility Mailing-Liste eingerichtet. Das Forum begrüßt Beiträge und Informationen über Web Accessibility (Barriere freies Internet) und dazu in Verbindung stehenden Themen.
Anmeldung bei W3C per Mail an: w3c-wai-de-request@gmd.de (im Mailtext muss subscribe stehen).

Web for All: Projekt für Barrierefreiheit im Internet
(Anmerkung: Leider nur begrenzt neutral und etwas hinter der Zeit geblieben)

Web-Netz: Gleich die Anmerkung: Die hier zusammengestellten drei Punkte zeigen deutlich, was dabei herauskommt, wenn man sich nur oberflächlich mit der Thematik beschäftigt. Nämlich fast nichts!

Webformator: Ein kostenloses Zusatzprogramm zum Microsoft Internet Explorer der Audiodata GmbH, analysiert HTML-Seiten und präsentiert sie "hilfsmittelgerecht" (für alle Screenreader einsetzbar). Auch zum Testen für Web-Designer interessant.
Neu! Ab Version 1.3 kann der Webformator auch mit Flash umgehen.

Zugang für Alle: Die Schweizerische Stiftung zur behindertengerechten Technologienutzung versteht sich als Vermittlerin zwischen dem Anwenderkreis und den Geräte- und Informationsanbietern aus dem öffentlichen und privaten Sektor. Sie bezweckt in erster Linie:
  • Sensibilisierung der Öffentlichkeit

  • Unterstützung oder Initiierung von Entwicklungs- und Forschungsprojekten im Bereich Hilfsmittel und Zugriffstechnologie

  • Aufbau einer Dokumentationszentrale zur Unterstützung von Anbietern und Herstellern

  • Orientierung und Schulung behinderter Computerbenutzer mit Schwergewicht auf Methoden zur erhöhten Selbständigkeit

  • Kontakt zu in- und ausländischen Fachorganisationen zur Suche von Synergien





ABSV Berlin: Mit dem "Sehbehinderungs-Simulator" des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin können Sie online erleben, wie sich die fünf häufigsten Sehbehinderungen auf die Wahrnehmung auswirken.